10 Tage 10 Mann

29.08.2013 22:40 (zuletzt bearbeitet: 04.06.2018 14:16)
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10 Tage 10 Mann


Es begab sich eines Tages, dass der Regimenter mich zu sich in das Dienstzimmer rief. Ich war gerade Oltn. geworden. Hatte ich was falsch gemacht, geht nicht, müsste ja der KC mit. Nun stand ich vor ihm, die Regimentsfahne im Blick und vollkommen ahnungslos. Genosse Fri…. Ich habe vor mit ihnen über einen Umbau meines Gefechtsfahrzeuges zu sprechen. Jawohl kam von mir, aber wo ist der TA der kann sowas doch technisch besser beurteilen.
Es ist doch vorgesehen 10 Mann bei Bedarf auf dem Fahrzeug unterzubringen war die nächste Frage. Ich nickte und antwortete "jawohl Genosse Oberst", dann brauchen wir auch Verpflegung für die 10 Mann. Ich habe den RD schon angewiesen mit der Küche für 10 Mann für 10 Tage Verpflegung bereitzustellen. Sie sind für die Unterbringung und die Sicherheit verantwortlich.
Na dann habe ich den Mist am Halse. Meine Antwort: "jawohl Genosse Oberst".
Also ab zum Verpflegungslager und ob der Menge nachgefragt. Es war übersichtlich. Die Gen. der Küche hatten mitgedacht und eine große doppelwandige Kiste organisiert. Die Werkstatt brachte noch die Notwendigen Halterungen an, ein Schloss und abdeckbare Siegelnäpfe waren auch schnell angebracht. Die Kiste auf dem PU gehievt und befestigt, versiegelt und verschlossen. Ich war glücklich. Also Meldung an den Kommandeur und alles war erledigt.
Er kam, sah und fragte: „wo sind die Pfefferminz?“ Hatte ich doch seine Vorliebe für die Pfefferminz vergessen, also ab in die MHO und eine Kiste „Pfeffi“ geholt. Zufriedene Mienen danken es ihnen und ein i.O. Gen.Fri… war das Ende dieser Aktion, mit dem Hinweis "Sie sind für die Sicherheit, Haltbarkeit und Vollzähligkeit verantwortlich".
Nun begab es sich, aber das könnt ihr ja im Beitrag Eine neue Geschichte aus dem militärischen Alltag nachlesen.
Alarm  K-Raum beziehen und warten
Alle Rädertechnik wurde auf einen Marsch per Achse aus dem K-Raum in Bewegung gesetzt. Die Kettentechnik sollte per Bahntransport verlegt werden. Irgendwie hatte ich das Gefühl wir sind vergessen worden, da weder über Telefon noch Kradmelder uns etwas Terminliches zur Verladung erreichte. Man hatte uns auch keine Verpflegung dagelassen. Nach 5 Tagen waren wir beim Regiment auf dem Übungsplatz angekommen. Ich hatte 2 Büchsen Brot und eine Büchse Wurst der Kiste entnommen um uns 4 Mann Besatzung zu verpflegen. Das berichtete ich bei Meldung dem Kommandeur. Na das war’s. Ich ein Offizier habe mich über den Befehl meines Kommandeurs hinweggesetzt und die Verpflegung Kiste ohne ausdrücklichen Befehl geöffnet. Ich werde mir eine Bestrafung für sie Genosse Oberleutnant überlegen … wegtreten, war sein ganzer Kommentar. Eine Begründung interessierte ihn offensichtlich nicht.
Die nächste Aufgabe musste angegangen werden.
Empfang der 50er und 25er Karten an in den PU Karten vorbereitet und auf „Pfeffi“ gewartet. Er musste ja auf den angegebenen Regimentsgefechtsstand. Ich bekam die Koordinaten, die Navigationseinrichtung auf dem 50PU war schon in Betrieb und wir setzten uns in Bewegung. Leider hatten die „Freunde“ auf dem "TÜP Jüterbog" eigen Wege angelegt und die Karten stimmten nicht, also Blindfahrt nach Karte und Sicht. Nach einer relativ kurzen Zeit hatten wir den vorgegebenen GS erreicht und „Pfeffi“ strahlte ob der gelungen Zeiteinsparung.
Die weitere Übung verlief erfolgreich. Abschluss Appell“ Oltn. Fri… vortreten, Wegen ausgezeichneten Leistungen belobige ich sie mit einer Geldprämie“, und leise zu mir „ersetzen sie damit die Konserven“.
Ich habe die 10/10 nie wieder ohne Befehl geöffnet. Der Verpflegungsdienst im Regiment hat mich bei der Auffüllung tatkräftig geholfen.
Auf der R-145 war das dann auch nicht mehr möglich
.


[ Editiert von oldmafri am 29.08.13 22:58 ]



FuAB-21/NB-4/AB-4/MSR-24/OHS S08/Rentner

Jedes Ding hat drei Seiten: mein, deine und die der Tatsachen.

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