RE: Bin gern Soldat, bin selber Schuld (Meine Erlebnisse von November 1964 bis 1989 als Sold, Uffz, Offz)

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06.05.2025 19:46
#21
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Die Offizierswertung und andere Begebenheiten im AB-4

Der normale Dienstbetrieb war ja nicht besonders aufregend. Neben der Gerätelehre und den Funkbetriebsdienst für die Fernaufklärer, sowie die „nachrichtentechnische“ Ausbildung meines Zuges, hatte ja geschrieben was so alles Technik vorhanden war, gab es nur noch den Politunterricht. Immerhin gab es 2 „Ausreißer Themen“, die da waren vom Sinn des Soldatseins für die Neuankömmlinge und die Heimatkunde für die zur Entlassung stehenden Angehörigen. Diesen Unterricht war das Privileg des ONa als ZF hatte ich die restlichen 16 Themen zu gestalten. 5 Tage eines Monats wurde da als Zeit eingeplant. 3 Tage die Vorbereitung von den Schulungsleitern (das waren die KCs und ZF, sowie die Oberoffiziere) mit den Vorlagen zur Gesprächsführung und den Heften Wissen und Kämpfen. Das war tatsächlich ein Kampf. Hatte doch die Masse der „Schulungsdurführenden“ kaum Kontakte zu der realen Welt, aus dem die Wehrpflichtigen gekommen sind, zumal ja die Argumentation von Westfernsehen und Radio nicht aktuell behandelt wurde. Man hat sich also als Schulungsleiter so über die 2 Tage mit allem möglichen gerettet.
In der eigentlichen Ausbildung und Wartung konnte da man vieles gutmachen. Hier gewann man die Achtung, die man zur Erfüllung der gestellten Aufgaben brauchte.
Höhepunkte waren da die Parktage und die Vorbereitung auf die Nutzungsperiode.
Persönlich hatte ich im Neuererwesen einige Höhepunkte. So wurde das Training mit dem MZG so verbessert, dass die Treffer auf der Zielscheibe nicht an dem kleinen Schaubild abgelesen werden konnten, sondern der Zielkörper, auch wenn getroffen abklappte. Bei einer „höheren Stufe der Gefechtsbereitschaft“ oder einfach halber ALARM genannt, mussten die Trupps ihre Funkunterlagen beim OvD in Empfang nehmen, mit Vorlage der Berechtigung und anschließenden Überprüfung der einzelnen Dokumente. Zeitaufwand ca. 3 bis 5 Minuten, wenn alles glattging. Eine parallele Arbeit war nicht möglich. Die Chifrierstelle hatte gerade neue Arbeitsmappen bekommen und die alten wurde aussortiert. Habe ich mir doch gleich eine Anzahl der aussortierten sichergestellt. Die Mappen wurden mit dem Funkstellennamen und einer Ziffernfolge markiert, alle zur Arbeit im Gelände notwendigen Unterlagen bestückt und geordnet an den OvD übergeben. Die Truppführer hatten jetzt neben ihrer Waffenempfangskarte noch die Karte für die Funkunterlagen bei sich zu haben. Vor der Einlagerung der Mappen wurde sie auf Vollzähligkeit überprüft und von mir bzw. dem ONa versiegelt. Beim Alarm war jetzt nur noch die Karte abzugeben und die Versieglung zu prüfen. Die Zeiteinsparung war ungeheuerlich. Für die Beteiligten an solchen Neuerervorhaben gab es dann sogar eine Erfolgsprämie und „Pluspunkt“ im sozialistischen Wettbewerb.
Ich muss feststellen, dass in den Jahren meiner Zugehörigkeit zum AB-4 kein Alarm mit dem Ausrücken in einen Bereitstellungsraum erfolgte. Allerdings wurde die R-118BM3A in der Kaserne einmal richtig entfaltet. Es wurde ein OAT (Offiziers-Aufklärungs-Trupp) gebildet. Ich wurde als Nachrichtenmensch dazu befohlen und hatte mit der FAG-Nachrichtentechnik mich auf einem Platz einzufinden. Dort wartete ein Hubschrauber (MI-21) auf uns einsteigen und abging die Post. Wohin, natürlich geheim. Ernst oder Spaß natürlich nur eine Gefechtseinlage zum Training. Irgendwann ging der Hubschrauber in die Standschwebe. Könnte so bei 2 m Höhe gewesen sein und raus aus dem Fluggerät, Laufschritt bis zum Waldrand. Alles sammeln. Der KC der FAKp hat uns kurz in die folgende Aufgabe eingewiesen. Für mich hieß das Funkgerät zum Absetzen eines Funkspruchs fertigmachen. Empfänger einschalte, auf die vorgegebene Frequenz gehen und hören, was da so gesendet wurde. Nebenbei bekam ich die Aufklärungsergebnisse vom KC und codierte sie mit den entsprechenden Unterlagen. Der „Sendefilm“ wurde erstellt und alles so weit vorbereite, dass ich den Spruch absetzen konnte. Da kam auch der Spruch von meiner 118, mit der Sendefrequenz decodieren, Quarz einsetzen, Film einlegen und alles 2-mal senden. Hatte es geklappt? Das war fürs Erste ungewiss. Mit einem LKW wurden wir dann eingesammelt und sind zurückgebracht worden. Ja, es hatte alles so geklappt wie vorgesehen. Da konnte es ja Belobigungen geben.
Schmerzlich war für mich das Ende einer Übung im Januar 69. Hatte ich mich doch sehr stark erkältet. Das Wasser war in meinen Kampfanzug eingedrungen, ohne dass ich es bemerkte. Dadurch zog ich mir eine Nebenhodenentzündung vom Feinsten zu. Ich konnte weder sitzen noch stehen und der SC kam in mein Dienstzimmer und verlangte irgendeinen sinnlosen Bericht. Ich erwiderte, ich kann nicht, mir tut alles weh. Er untermauerte seine Forderung mit der Aussicht auf Bestrafung. Ich antwortete „Raus aus meinem Dienstzimmer“. Ich glaube, das mein Zimmerschlüssel dabei vom Tisch fiel. Daraufhin befahl er mir zu folgen. Langsam folgte ich ihm. Raus aus dem Gebäude und rein in das Stabsgebäude der Division. Im Vorzimmer des Kommandeurs angekommen verlangte er sofort den Kommandeur zu sprechen. Die Sekretärin wollte wissen, warum. Kurze Erklärung von ihm und ihre Antwort, deswegen wollen sie den Kommandeur sprechen, das geht nicht. Klären sie es in ihrer Einheit und schicken sie den Gen. Ltn. zum Arzt.
Durch meinen DN-Dienst war ich ja der Sekretärin hinreichend bekannt und der SC des ABs. auch, aber mit unterschiedlichen Vorzeichen. Er hatte einen wesentlich schlechteren Ruf. Der Arztgang brachte mir sofort eine Einweisung in das AL-4 nach Gotha ein. Na toll. Ich wurde wie ein Geschlechtskranker behandelt, mit allen damaligen Untersuchungen und Behandlungen. Muss aber eingestehen, die Behandlung hat geholfen.


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08.05.2025 17:59
#22
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Weihnachten und die Folgen im AB-4
Weihnachten im Bataillon oder Silvester, das war die Frage. Ich hatte natürlich Weihnachten gezogen, da der ONa bei seiner Familie sein wollte. Lasst uns die Feierlichkeiten beginnen. Der Klub war eingerichtet, die Kaffeemaschine lief auf Hochtouren, von der Küche kamen die Weihnachtsteller und der Stollen. Ich hatte von den Familien und den Freundinnen die Weihnachtspost bekommen und nach der festlichen Ansprache wurden die „Geschenke“ ausgegeben. Das lustig-fröhliche Beisammensein begann erstmal recht ruhig. Eine Flasche Bier und ein Topf mit Weihnachtspunsch waren genehmigt. Soll ich jetzt erstaunt sein oder nicht, die Zugangehörigen hatten noch etwas in den Weihnachtspunsch getan, das so nicht den allgemeinen Vorgaben entsprach. Ein Truppführer kam zu mir und meldete, dass ein Mitglied seiner Besatzung leblos im Bett liege. Na schön, zu Weihnachten so ein Zwischenfall. Also schnell auf die Stube und nachgesehen was da los ist. Den Truppführer habe ich zum Med. Punkt geschickt einen Sani zu holen und zu berichten, wie er wen vorgefunden hat. Der Soldat war tatsächlich nicht ansprechbar, Puls und flache Atmung waren noch vorhanden. Der Sani kam und brachte ein Riechstäbchen mit, zerbrach es und hielt es dem Soldaten unter die Nase. Keine sichtbare Reaktion. OvD verständigt und einen Arzt gerufen (musste ja erst von zu Hause geholt werden). Mit dem zweiten Riechstäbchen kam aber dann die erste positive Reaktion. Der Doktor hat dann eine schwere Alkoholvergiftung festgestellt und den Soldaten unmittelbar in das AL-4 nach Gotha überstellt.
Was war passiert. Der Soldat hatte ohne mein Wissen einen Abschiedsbrief seiner Verlobten erhalten und daraufhin Cola mit Alkohol (Prima Sprit) getrunken, um sich das Leben zu nehmen. Dank der schnellen Behandlung und der Information durch den Truppführer konnte das verhindert werden. Allerdings hatte der Soldat sich irgendwie eine „Gelbsucht“ eingefangen und ich hatte mich dabei infiziert. Im neuen Jahr hatte ich dann die Auswirkungen bei mir zu verzeichnen

Gelbsucht mit Folgen
Und wieder war Februar, das Mittagessen bei Schwiegermutter hat nicht geschmeckt, Thüringer Klöße mit Braten und Rosenkohl (mein Leibgericht). Alles wieder raus aus dem Körper. Also schnell zum Dorfarzt um mir Linderung zu holen, da auch die Hausmittel versagte. Das Wartezimmer war gut gefüllt. Ich bat darum, schnell vorgelassen zu werden. Die Reaktion der Mitkranken, wir müssen auch warten. Als ich dann an der Reihe war und das Arztzimmer betrat, kam ein schallendes Lachen mir entgegen und die Frage seit wann ich im Warteraum gesessen habe. Die Anweisung für die Schwester alle heute behandelten zur Impfung gegen Gelbsucht einbestellen. Ich wurde unmittelbar zur Einweisung nach Bad Langensalza vorbereitet. Dazu musste aber die Dienststelle das Einverständnis erst geben, das AL-4 wollte mich nicht haben, als ab nach Langensalza.
Anschließend habe ich noch einen Kuraufenthalt in Kurheim Benneckenstein bekommen. Erst einmal für 3 Wochen, war nicht schlecht, bis auf die Schonkost. Wir wurden als Schonkostler mit den Übergewichtigen separat verpflegt. Da gab es gelegentlich neidische Blicke und gelegentlich auch mal was zusätzlich für die andre Fraktion.
In Benneckenstein durften wir nur von 8 Uhr bis 19 Uhr das Haus verlassen, da der BGS mit einer Alouette von Braunlage nach Hohe Geis flog und Aufnahmen von dem Genesungsheim machte. Für die Dauer des Aufenthaltes wurde ausdrücklich Zivil angeordnet. Ich freundete mich mit dem Kulturleiter des Heimes an. Nach meine 3 Wochen bekam ich nochmal 4 Wochen Verlängerung und habe während der Zeit den Kulturleiter im Urlaub vertreten. Hatte ich doch die Berechtigung für großes Kino (A-Schein) und konnte somit die Kinoanlage bedienen. Der Harz selber war mir ja auch sehr bekannt und so wurde ich auch „Reiseleiter“ für die organisierten Busausflüge. Nach 7 Wochen intensiver Pflege wurde ich nach Erfurt entlassen, mit dem Hinweis noch wenigstens 2 Monate Schonkost einzuhalten.
In Erfurt ereilte mich dann das Dienstgeschehen mit Übungseinlagen und Schonkost. Hatte ich mir doch für 10 Tage meine Verpflegung selber zusammengestellt und in einer Kiste verpackt. Der RD hatte mich zwar voll in die Verpflegung eingeplant, aber ich habe nicht daran teilgenommen. So bekam ich nach vielem Hin und Her auch mein Verpflegungsgeld für die Übung ausbezahlt.


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08.05.2025 18:01
#23
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Neu Technik mit Hindernissen
Einen der nächsten Höhepunkte war die Übergabe neuer Technik. In Vorbereitung dazu wurde in Zeithain eine Unterweisung zur Nutzung organisiert. Es sollte die Technik auch übergeben und übernommen werden. Der ONa, ein Reservist und ich wurden dazu mit einem PKW nach Zeit Hain befördert. Ich hatte darum gebeten bis zum 27.2. wieder in Erfurt zu sein, da meine Schwester heiratete. Das geht klar, sie fahren dann mir dem PKW zurück war die Antwort von SC. Die Ansage wurde nicht erfüllt. Ich wurde als Verantwortlicher für 2 SPW 40P2 UM bestimmt (vom ONa) und hatte den Bahntransport nach Erfurt durchführen. Na ja bis zum 27. sind ja noch 3 Tage und Zeithain bis Erfurt ist ja auch nicht die Strecke. Bis zum 26. Früh lief nichts und keiner konnte mir sagen wie weiter. Bin also bei der Bahnhofskommandantur gewesen und habe mich erkundigt. Der Hinweis, wenn wir etwas haben, hängen wir sie an den Zug dran, war zu unkonkret. Ich habe dann in Erfurt bei der Kommandantur angerufen, mein DN-Wissen half mir dabei, und gebeten im AB anzurufen, um die Freigabe zur Straßenverlegung zu bekommen. 30 Min. später war die Antwort da und ich konnte mit den SPWs verlegen. Nächte Tankstelle, die Benzinbehälter voll machen, Marschbefehl verlesen mit allen notwendigen Informationen und ab auf die Strecke.
Wir sind dann bis zur Abfahrt Haarberg (bei Erfurt), da erwartete mich ein aufgeregter TA des Bataillons mit einem P3. Anweisung, sofort hinter mir herfahren. Ich wollte ja auch dorthin. Ankunft im AB und keine Begrüßung, sondern stehenden Fußes 3 Tage Kasernenarrest vom neuen Kommandeur, mit dem Hinweis mich stündlich beim OvD zu melden, damit ich nicht die Kaserne unerlaubt verlasse. Der Kasernenausweis wurde nicht eingezogen. Das war das Ende einer Dienstfahrt ohne meine Aussage zu dem warum und wieso.
Polterabend war gelaufen, Hochzeit auch und mein Geburtstag alles Geschichte. Der 1. März war mir dabei sowieso egal. Ich hatte aber nicht mit meiner Familie gerechnet.
War gerade beim Abendbrot, da kam der Kommandeur ins Zimmer und schickte mich nach Hause, mit den Worten morgen 7 Uhr melden sie sich bei mir. Gesagt, getan, schönen Polterabend gefeiert, meine Geschichte zu Hause erzählt und die Reaktion der Kdrs ebenfalls. Nächsten Morgen gemeldet wie befohlen und den Arrest weiter ausgeführt. Da kam der Kdr schon wieder zu mir und hob den Tag meines Arrestes auf, wieder mit dem Hinweis mich morgen früh 7 Uhr zurückzumelden. Hier begann das Spiel von vorne.
Am 3. Tag, meinem Geburtstag wurde ich mit den Worten begrüßt, ich gratulieren ihnen nicht zum Geburtstag, der Arrest ist gestrichen, aber sagen sie mir was für Verwandtschaft ist der Oberst. Er ist der Studiengenosse vom SC und STKPA der Division und hat da nur die Frage nach der Sachlage gestellt. Es tut mir leid, wenn ihnen das unangenehm war. Ich hatte ja keine Möglichkeit, mich zu rechtfertigen. Ich hatte tatsächlich eine reine BB-Kartei. Aber das Vertrauen zum Kommandeur und dem Stabschef war gebrochen.


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08.05.2025 21:58
#24
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Tja, was halt viele, besonders "liebe Vorgesetzte", nie so richtig begriffen, daß man als "Neuer" nun auch nicht gerade im luftleeren Raum lebte... , mußte auch ein "römischer Gott" feststellen ....

Es liegt in der menschlichen Natur, daß man von jeder Einrichtung die Dornen stärker empfindet als die Rosen.

Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck (1815 - 1898), preußisch-deutscher Staatsmann und 1. Reichskanzler

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22.05.2025 18:27 (zuletzt bearbeitet: 24.05.2025 20:13)
#25
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Ich gehe nicht nach Bad Salzungen
Was mich noch im AB interessierte, waren meine Dienste im Divisionsstab. Hatte ich doch zu den ZBs und Uniformierten ein gutes Verhältnis. Das machte sich auch bei einer Übung bemerkbar. Meine Frau war gerade von mir in den Kreißsaal gebracht worden, als der „Ochse“ (ALARM) brüllte und wir ins Gelände ausrückten. Wie üblich war mal wieder Ohrdruf unser Ziel. Ich wusste nicht was mit meiner Frau los war, hatte sie entbunden oder quälte sie sich noch mit den Wehen. Im Gelände gab es doch keine Informationen aus der Klinik. Denkste. Wir hatten ja Telefonverbindung zur Division, war ja so angewiesen. Die Leitungen waren über die BNZ, das war ja die Zentrale wo ich meine DN-Dienste hatte, geschaltet. Die notwendigen Tarnzahlen und -namen waren mir ja bekannt. Hatte ja auch mit den Fernsprechern vor der Übung mich über private Dinge unterhalten. Sie wussten also von der bevorstehenden Geburt meines Sohnes. Unter Einhaltung der gedeckten Truppenführung rief ich in der BNZ an und bat sie in der Klinik nach dem Zustand meiner Frau sich zu erkundigen. Klar konnte ich nicht mit meiner Frau sprechen, aber die Frauen aus der BNZ konnten ja auch Gespräche führen z. B. mit medizinischen Einrichtungen. Die Gefechtsübung verlief ohne wesentliche Höhen und Tiefen. Das Ende war gekommen und die Rückverlegung nach Erfurt stand an. Da bekam ich von der BNZ die Nachricht, dass ich Vater eines Sohns geworden bin. Mein „Juchhu“ fiel den K-AB Mj Thümmler auf und logisch kam die Frage nach dem Warum. Ich berichtete ihm von der Niederkunft meiner Frau und dem Erfolg von der Geburt meines Sohnes. Seine Reaktion war für mich verblüffend. Ich erhielt den Befehl, sofort mit seiner 125 nach Erfurt zu fahren und meiner Frau zur Geburt zu gratulieren und anschließend in das Objekt zurückzukehren. Selbst der ONa spielte mit und übernahm die Rückverlegung meines Zuges und der Technik nach Erfurt. Ich bin dann mit voller Kriegsbemalung nach Erfurt gefahren und habe die Frauenklinik „gestürmt“. War ein tolles Bild auch für die Schwestern und Hebammen in ESKS, und den restlichen „Gefechtsschrott“ mit Blumen meiner Frau zu gratulieren. Keiner hatte bemerkt, dass ich die Station mit der Waffe betreten hatte. Kurzes besuchen meines/unseres Nachwuchses und dann zurück zur Kaserne.
Hatte ich doch meinen K-AB am Anfang stark kritisiert, so hatte er aber auch mir es nicht nach betragen. Es war aber auch nicht der Kommandeur, dem ich die 3 „imaginären Löffeltage“ zu verdanken hatte.
Über die Unterabteilung Nachrichten hatte ich erfahren, dass Bad Salzungen bald der neue Standort für das Ab-4 und einem MSR werden sollte. Hatte ich doch gerade mit meiner Familie eine Neubauwohnung bezogen und sollte nach Bad Salzungen versetzt werden. Wie viel BS brauchten da eine Wohnung? Die Bahnverbindung war da auch nicht gerade hervorragend. Welche Aussichten hatte ich in Erfurt zu bleiben. Auf dem Steiger wird ein Funkzugführer gebraucht, war die Information von der Unterabteilung. Sie wollten auch behilflich sei, die Planstelle zu bekommen. Ganz uneigennützig war das auch nicht, immerhin brauchten sie beim Erfolg keinen neue DN anzulernen.
Also habe ich zur Versetzung ja gesagt. Damit war das AB-4 und der Umzug Geschichte.
Resümee bisher, Offizier zu werden ist nicht leicht, es zu sein auch nicht.


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24.05.2025 14:53
avatar  0bstihj
#26
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Klasse erzählt, jetzt mit Standort Erfurt wirds ja nochmals spannend. Eine Ecke die ich gut kenne, habe fast nebenan gewohnt.
Gemeinsam kennen wir da sicher das "Türmchen" mit Günter und Eva als Wirtsleute!

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Denkt daran, ein Lächeln kostet nichts, kann dafür aber umsomehr geben!

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24.05.2025 20:12
#27
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Das MSR-24 braucht ein Zugführer
Meine Versetzung zum MSR-24 verlief ohne großes Aufsehen. Der Nachrichtenzug wurde vom ONa übernommen und es gab keine Regressmaßnahmen. Beim SC des ABs die Übergabe gemeldet und ab zum Regiment. Der Zug hatte mir noch ein Buch mit Widmung überreicht und war doch etwas bedrückt über meinen Abgang. Mit einer 125 wurde mein Habchen und Babchen auf den Steiger gebracht. Ich musste nicht die Strecke laufen. Ich habe es als verstecktes Danke gewürdigt.
Neue Vorgesetzte, neues Glück habe ich gedacht und somit beim Stabschef des Regiments vorgestellt. Major Hartmann bot nach meiner militärischen Vorstellung und dem Grund meiner Anwesenheit Platz an und es begann ein persönliches Gespräch über meine, woher und wohin. Ein Hptm wurde gerufen und mir als KC der Nachrichtenkompanie vorgestellt. Ein kurzes „Genossen Offiziere“ ließ uns Grundstellung einnehmen, weil ein Oberstltn den Raum betrat. Kurze Vorstellung meiner Person und mein Anliegen der Versetzung wurde mit einem Danke quittiert. Zu meinem Erstaunen wurde die weite Unterhaltung oder besser Bekanntgabe nur noch mit Genosse und Namen weitergeführt. Hier jetzt das kurze Gespräch aus meiner Erinnerung. Genosse Wieprich (KC der Na Kp) der Genosse Fritzlar übernimmt doch den Funkzug? Ein kurzes „Ja“ und die Anweisung. Er wird dann bei mir auf dem Fahrzeug eingesetzt, verstanden „Ja Genosse Kommandeur“. Sie können wegtreten und den Zug übergeben. Oberstltn Neugebauer, der K des Regiments, war eine für mich imposante Erscheinung. Nicht oberflächliches, durchaus höflich und ein Zuhörer bei Problemen seiner Unterstellten. Das fand ich alles im Verlauf meiner Dienstzeit im Regiment heraus. Ich hege große Achtung vor seiner Person als Vorgesetzter und Mensch.
Also Abgang aus dem Stab und rüber in den Bereich der Na Kp. Die obere Etage wurde mit der AklKp geteilt. Die Kp stand schon angetreten auf dem Flur. Hptm Hentschel meldete dem KC die Vollzähligkeit. Die übliche Prozedur der Begrüßung und die anschließende Vorstellung meiner Person mit den Hinweisen meines zukünftigen Handlungsbereiches. Der Funkzug war der erste Zug in der Na Kp. Hptm Henschel hatte den Fernsprechzug. Mein Zug wurde dann in die Funkausbildungsklasse befohlen und ich bekam die Aufgabe mich entsprechend mit den Soldaten und Uffz des Zuges vertraut zu machen. Da stürmten viele neue Informationen auf mich ein. Das, was mich überraschte war, dass alle Planstellen mit entsprechendem Personal besetzt waren. Die Technik hat mich etwas überrascht. R-118 BM3, R-125, das war ja nichts Neues für mich, aber was neu, war ich, hatte 2 Ketten-SPW vom Typ 50PU als Führungsfahrzeuge. Hatte ich doch recht neidvoll im Praktikum die Ketten-SPWs betrachtet ob ihrer Größe und der Ausrüstung, so hatte ich sie jetzt auch im Zug.
Der nächste Tag begann dann mit dem Empfang der notwendigen dienstlichen Unterlagen und dem Parkdurchgang. Dienstbekleidung war prinzipiell im Stabsdienst (Ausbildung im Kp-Bereich Stiefelhose und bei Polit Hose lang) im Park nur mit Schwarzkombi und bei „Alarmen/ Stabsübungen“ KSKS. Mein Sturmgepäck (ja sowas hatte ich auch) wurde auf dem PU des Kommandeurs untergebracht. Damit war eigentlich der Startschuss für die weite Arbeit gelegt. Erwähnen muss ich noch, ich hatte zum ersten Mal ein Petschaft und musste sie auch entsprechend einsetzen. Gefechtshallen und diverse EWZ-Kisten mussten petschiert sein.
Ein Problem blieb aber. Ich wohnte ca. 25Km entfernt vom Steiger. Täglich mit dem Zug nach Erfurt und dann mit dem Bus zur Dienststelle. Im AB-4 hatte ich ja bei meinen Eltern geschlafen und war dann das Wochenende nach Hause gefahren. Das ging nicht mehr so, zumal meine Eltern in eine kleinere Wohnung ins Ried zogen. Als die neue Lösung ein Motorrad, um die Strecke zu überwinden. Bei einer Alarmierung wurde dann der ABV angerufen und der informierte mich sofort zur Dienststelle zu kommen. Eine 35er Java mit einem herrlichen Klang war mein Alarmgefährt. Blitzer gab es zu der Zeit recht wenig und die Straßen waren ja auch nicht verstopft. Als Gispersleben rein, Nordhäuser, Gagarinring, Klara Zetkin an der Gneisenau vorbei und den Steigerberg hoch. Zum Feierabend dann auch zurück. War fast nicht länger als mit der Bahn von der Zeit her. Manchmal ging es auch mit der Bahn und dann war der Zwischenstopp im „Kaktee Kaffee“ und mit dem Bus nach oben. Das gefiel aber nicht dem Kommandeur. Er bemühte sich um eine Lösung des Zustandes. Wir waren ja fleißig bei der Familienplanung mit 3 Kindern. Eine Runde mit der Gewerkschaft, dem Med. Punkt, StKPA meiner Frau und mir beim Kommandeur, sollte zu einer Lösung führen. Die Bereitschaft meiner Frau im Regiment in der Küche zu arbeiten brachte alles ins Rollen. 2 Kindergartenplätze, ein Krippenplatz und eine Wohnung in der Sternchensiedlung waren das durchaus zufriedenstellend Ergebnis. Der Umzug wurde durch das Regiment organisiert. Ich ziehe heute deswegen noch den Hut vor allen, die da mitgeholfen haben.
Blieb dann nur die tägliche Busfahrt (oder mal mit dem Motorrad) zum Regiment. Ich war also richtig angekommen.


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25.05.2025 07:05
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#28
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Hauptmann Rudi Hentschel?

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26.05.2025 09:14
#29
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Ja, ja selbiger Rudi. Fand es erstaunlich, dass ich stellv. KC wurde und er mit seinen Dienstjahren im Hintergrund blieb. Er hatte doch mehr Überblick über die Abläufe in dem Truppenteil. Bei jeder Übung war er ja auch mit von der Partie. Hatte ja den Fernsprechzug und Telefone brauchte man ja überall, auch bei Staatsjagden. Wenn ich es nicht vergesse und der KC beim MSR-Stammtisch dabei ist, werde ich mal nach dem Warum fragen. Rudi ist aber trotz allen Einladungen bisher selbst nicht zu den Stammtischtreffen gekommen.


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30.05.2025 18:36 (zuletzt bearbeitet: 31.05.2025 13:02)
#30
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Meine Erlebnisse im MSR
Start und Alltag
Die allgemeine Ausbildung im Notwendigen des Soldatenalltages war jetzt, das, was ich zu erfüllen hatte. Die mir bekannte Technik war ja zu meistern, aber es gab ja neue Technik, mit mir bis dahin unbekannte technische Parameter. Richtfunkmittel und Navigationsmittel standen ja in im Ausbildungsplan der Offiziersschule. Also hieß es auch für mich lernen von denen, die sich damit auskannten. Immerhin musste ich ja die Verbindungen für die Regimentsführung zur Division und logischerweise auch zu den Bataillonen per Funk sicherstellen. Training mit den Einheiten innerhalb des Regiments waren ja recht unkompliziert im Park zu organisieren, aber mir dem NB der Division gab es da schon einige Probleme, die aber auch per Fernsprechen über das S1-Netz erledigt werden konnten. Immerhin waren 2 Ketten-SPW, 5 Gas-Funkstellen, 1 FuSt mittlere Leistung mir unterstellt. Auf Befehl des Regimentskommandeurs war ich auf seinem PU „fest angestellt“. Diesbezüglich traf mich auch sein erster Befehl recht hart. Ich hatte für 10 Mann für 10 Tage auf seinem Führungsfahrzeuge Verpflegung und Wasser zu sorgen. Zu meinem Glück kannte ich den Fourier persönlich, meine und seine Frau waren Schulkameraden. Eine verschließbare Blechkiste entsprechender Größe konnte ich von KC der IKp bekommen. Seine Werkstatt baute noch Siegelnäpfe und Befestigungen an. Natürlich nach der Besichtigung der Stelle auf dem PU. StFW Maik, der Fourier stellte alles zusammen, was auch längere Zeit gelagert werden konnte. Er brauchte dazu aber auch eine entsprechende Anweisung. Also bin erstmal zu OOVerpf. Bei ihm habe ich meinen Befehl von Kommandeur bekanntgegeben und ihn gebeten mir entsprechend zu helfen, was er auch nach einem kurzen Telefonat mit seinem Vorgesetzten auch tat. Das war übrigens der erste Kontakt mit Hptm. Peter Schreiber. (Keine Fragen stellen, Peter hat viel geschrieben über den Standort Erfurt und seine Besonderheiten). Einen wichtigen Hinweis erhielt ich auch von ihm. Der Kommandeur hatte eine Vorliebe für „Pfeffi“. Daher auch sein achtungsvoller Spitzname. Es war nicht der allzu bekannte grüne Likör, sondern der kleinen Bonbons. So sammelte ich alles, um es zu verstauen. Jeweils 10 Portionen (Blechbüchsen) mit Brot, Wurst, Fleischkonserven, Fertiggerichten (Suppen) und Trinkwasser (Selters). Nicht zu vergessend die Packung mit den Pfeffi. Büchsen- und Flaschenöffner, Kleinstspiritusöfen, Brettchen, Messer, Löffel, Becher usw. vervollkommneten das Ganze. Eine Inventarliste an die Innenseite und ein Schild mit der Petschafts-Nummer von mir. Alles wurde dann in den Park auf den PU geschafft und unverlierbar befestigt, ohne die Technik zu beschädigen. Telefonisch meldete ich den Vollzug und die Anweisung, alles zur Besichtigung vorzubereiten. Es dauerte auch nicht lange und der K erschien. Allgemeines militärischen Brimborium und die Vorführung begann. Ich bekam da mein erstes Lob vom K, natürlich ohne Eintrag in den BB-Bogen, mit dem Hinweis einmal im Monat die Kontrolle nachweislich durchzuführen und bei Notwendigkeit Produkte auszutauschen, der RD ist davon in Kenntnis gesetzt. Die Technik hat ihn gar nicht so sehr interessiert. Er setzte voraus, dass die Ehre eines Nachrichtenoffiziers ist alles auf Vordermann zu halten gefestigt war.
Warum eigentlich 10 Tage 10 Mann zu verpflegen? Die Stammstruktur für den PU waren 10 Mann Besatzung, also der Trupp mit Truppführer, Funkern und Fahrer, sowie einen Na-Offizier und möglicherweise noch 3 weiter Offiziere und ihm.
Für die Nachrichtenleute gab es noch eine Besonderheit im Regiment, sie hatten keine Wache zu stellen, ausgenommen UvD und GUvD. Da ich als DN in der Division (BNZ) war für mich auch der Regiments OvD gestrichen. Der Dienst fing ja früh an und endete auch früh mit anschließendem Dienstfrei. So war also die Dienstzeit recht ausgeglichen und übersichtlich ohne viel Hektik.


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31.05.2025 12:46
#31
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Stabsdienstübungen und andere Geschichten
Jede Kaserne braucht auch Soldaten und Unteroffiziere. Den Wechsel gab es ja 2-mal im Jahr. Die Unteroffiziere kamen von der Schule und die Soldaten von den Wehrkreisen über den Einberufungsbefehl. Das heißt also jedes Halbjahr Wechsel von Besatzungen. Die Unteroffiziere waren ja schon für die Waffengattungen und Dienste ausgebildet, nur die Wehrpflichtigen hatten alles noch vor sich. Der Kinosaal war der Sammelpunkt aller Neuankömmlinge. Die Kp-Chefs der Einheiten versuchten, ihre für die Aufgaben geeigneten Angehörigen zu finden. Die NaKp hatte etwas zum Testen vorbereitet, durch das viele Neue getestet wurden, den Funkertest. Er war zwar nicht gern gesehen, aber der Kommandeur hatte sein Einverständnis gegeben. Wir hatten also Zeit, die entsprechenden Soldaten für die Nachrichtenkompanie auszuwählen. Die WKKs hatten zwar ihre Vorgaben erfüllt, aber nicht immer die richtigen in die Ausbildungslaufbahn geschickt. So konnten durchaus Maurer zu Köchen werden oder Funkamateure zu Mot.-Schützen, Friseure kamen in die Instandsetzung. Im Endeffekt nichts wirklich Brauchbares für die Einheiten. Bei unserem Test wurden sowohl geistige als auch motorische Eigenschaften getestet. Ich gehe aber nicht weiter auf den Test ein. Im Ergebnis wurde dann über den OOOrg/Ausfüllung die Einheiten mit den richtigen, für die anstehenden Aufgaben, Soldaten umgesetzt. In unserer Kompanie konnten sich dann die Neuen noch unter Umständen zu Funkern oder Fernsprechern umentscheiden. Wir wollten ja von vornherein keine Startprobleme provozieren. Klar gab es auch Probleme mit den Kp-Angehörigen, aber die waren in einem durchaus lösbaren Rahmen und hatte mit der EK-Bewegung und deren Auswüchsen nicht viel am Hut. Die Zugführer und der KC mussten nicht wegen Auswüchsen beim Politnik und Kommandeur antanzen. Wir hatten also ein relativ ruhiges Leben auf dem Steiger. Das einzige und Hauptproblem war die starke Einschränkung im Ausgangs- und Urlaubsbereich. 85 % der Kompanie mussten immer einsatzbereit sein. Auch für uns als Berufssoldaten galt diese Einschränkung. KC, ZF, HFW und Schirrmeister hatten zwar Stellvertreter, aber eben auch nur eingeschränkt. Der KC musste ja mit dem OONa austauschbar sein, wenn das Passierte gab es für uns als ZF keinen Urlaub. Da wir aber alle 30 Tage Urlaub im Jahr hatten und wenigstens 21 Tage zusammenhängend nehmen mussten, war es manchmal recht eng. Ich kann aus heutiger Sicht schreiben, in den 6 Jahren MSR hatten wir alles im Griff. Apropos, alles im Griff, da meine Frau in der Küche arbeitet, bekam sie recht schnell mit, wenn Übungen oder Alarme bevorstanden. Die dienstliche Verschwiegenheit betraf ja nur „Fremde“ und keine Familienangehörige. Wenn ich also im Gelände meine Arbeit erfüllen musste, wusste meine Frau Bescheid und ich brauchte keine langen Erklärungen abzugeben. Die meisten Übungen betrafen ja die Stäbe der Divisionseinheiten, an denen die Nachrichtentruppen gebraucht wurden. So lernte ich die Übungsplätze Ohrdruf, Nochten, Jüterbog, Weißkeisel kennen. Aber dazu später. Stabsübungen gab es mehrere und die waren alle in Raum Erfurt angesiedelt. Hatten die TT und Einheiten für Übungsstart sogenannte K-Räume. Da gab es ausgebaute Unterstände mit Telefonverbindungen in das S1-Netz. Unser Raum war in der Ortschaft Thörey am Ende des Ortes Richtung Autobahn. Das letzte Haus gehörte damals dem Schmied des Ortes. Die Fernsprechleitung, eine OB-Leitung, war mit einem definierten Widerstand und deinem Kondensator abgeschlossen. Alle 14 Tage wurde die Leitung mit einem Stromstoß überprüft, ob sie noch i.O war. Leider war die Zuleitung eine überirdische, wie es auch bei der Post üblich war. Die Jugendlichen machten sich einen Spaß daraus, sie gelegentlich zu zerreißen. Also ging dann ein Bautrupp raus und flickte die Leitung. Keiner konnte oder wollte sagen, wer der Täter war. Einsers Tages hatten wir wieder eine Übung, bei der es allerdings per Bahnverladung des Stabes anstand. Der PU stand also am unmittelbaren Eingang des Gefechtsstands hinter dem Garten des Schmiedes. Der Stab mit der Rädertechnik hatte sich schon in Richtung Verladerampe bewegt, nur der PU stand noch einsam und verlassen in Thörey. Da besuchte uns der Schmied und fragte, ob wir auch Elektriker an Bord hätten. In der Kirche würde das Gebläse der Orgel nicht funktionieren und keiner wäre in der Lage kostenlos das zu reparieren. Zu dem Zeitpunkt war der Truppführer tatsächlich ein Elektrogeselle und der Funker war ein ausgebildeter Organist. Pflicht und Hilfe, was tun. Meine letzte Information war, ihr werdet durch einen Kradmelder ins Objekt zurückverlegt. Als schnell eine 105 startklar gemacht Truppführer und Funker mit dem Schmied zur Kirche. Auftrag: sehen was da los ist und schnellstens zurück zum PU. Zum Glück waren nur die Anschlussverbindungen zum Motor defekt und konnten recht schnell instandgesetzt werden. Mein Funker überzeugte den Schmied, er gehörte ja zum Kirchenvorstand, doch mal zu sehen, ob die Orgel auch funktionierte. Was er auch mit einer gewissen Skepsis befürwortete. Was dann nie kleine Orgel von sich gab was so beeindruckend, dass sowohl Küster und Pfarrer sich genötigt sahen nach dem „Lärm“ zu sehen. Immerhin hatte er ja kirchliche Musik gespielt und das mit vollen Registern. Der Dank für die gelungene Aktion ließ nicht lange auf sich warten. Alle waren wieder am PU angekommen und niemand hatte die „unerlaubte Entfernung“ mitbekommen. Klopf, Klopf an die Panzerung, recht zaghaft erweckte unsere Neugier und was war da zu sehen, der Schmied und seine Frau standen mit Kaffee und Kuchen vorm Panzer und bedankten sich für die Hilfe in der Kirche. Seit diesem Zeitpunkt wurden keine Leitungen mehr zerstört und wir bekamen immer Kaffee und Kuchen an das Fahrzeug, egal ob PU oder GAS. Der Stab mit seinem Stabsbus war ja etwas abseits vom Bunker und konnte nichts sehen, was da geschah. Ob mein Funker in seinem Ausgang noch öfter in der Kirche gespielt hat, ist mir nicht bekannt, aber wir hatten etwas für eine gut nachbarschaftliche Verständigung getan.


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01.06.2025 20:23
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#32
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Gunther - danke für Deine Geschichte. Es ist sehr interessant. 👍

Bilder soweit nicht andere Angaben erfolgen, sind von mir aufgenommen und damit mein Eigentum.
Diese eigenen Bilder, die ich hier im Forum einstelle, gelten als frei und können von allen Formumsmitgliedern privat genutzt werden.
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Wahre Treue und Kameradschaft sind des Soldaten Glück.
Drum besinnt Euch alle darauf zurück.

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04.06.2025 13:43
#33
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Geschichten um den 50er PU
Es gab einen Befehl, dass alle Vorgesetzten die Technik, die ihnen unterstellt war, auch bedienen konnten. Wobei das Bedienen auch das Fahren betraf. Mein Pu-Fahrer Uffz P. war sehr erfahren im Umgang mit dieser Kettentechnik, selbst im zivilen Bereich hatte er mit Kettentechnik zu tun. Das eigentliche Problem waren die Nutzungskilometer für diese Technik.
Alles begann mit der Vorschrift zur Technik und die praktische Einweisung am „stehenden“ Gerät. Die umfangreiche Na.-Technik war da nicht die Herausforderung. An der Schule und im NB-4 bin ich ja nicht an Kettentechnik ausgebildet worden. Da musste gelernt werden, wie man das Fahrzeug anlässt, per Anlasse oder per Pressluft. Welche Bedingungen sind zu erfüllen, um welchen Anlassprozess zu starten. Welche Drehzahlen sind einzuhalten und so manche anderen technisch notwendigen Parameter zu beachten sind. Nachdem das alles geprüft wurde, ein Uffz prüft mich den Oltn und Zugführer, warum eigentlich nicht. Durfte ich an einem anderen Tag tatsächlich mit dem PU auf dem Drosselberg (unserem Regimentsübungsplatz) meiner ersten Runden drehen, natürlich erst auf dem Platz. Anfahren, Bremsen, vom 1 in den 2. Gang schalten, rechte und linke Kurve. Die Zeit verging wie im Flug. Ich hatte das Gefühl, alles war so wie es mein „Fahrlehrer“ haben wollte. Ausnahmsweise war der Drosselberg mir gut gesonnen und hatte nur trockene Strecken bereitgestellt. Zurück ins Objekt, auf die Waschrampe, der Staub musste ja runter, vor die Gefechtshalle und die Ketten runter. Jetzt war auch das berühmte Kettenklopfen angesagt. Habe ich auch mitgemacht, nur die Ketten ablegen brauchte ich nicht.
Etwas aber interessierte mich noch bei dem Fahrzeug. Die Navigationsanlage „Jantar AM“. Also Unterlagen besorgt und gelesen. War tatsächlich ein tolles Gerät. Eine wesentlich abgespeckte Anlage war auf einigen SPWs des Regiments schon vorhanden, aber nicht mit der auf dem PU zu vergleichen.
Da gab es einen Kreiselkompass, einen Kartentisch mit vielen Einstellmöglichkeiten und einen PAP2A. Mit einer Handvakuumpumpe musste der Kreisel erst annähernd im Vakuum sein, ehe man ihn betreiben konnte. Wenn der Zustand erreicht war, dann Kreisel ein und gewartet ca.4 bis 5 min. dann konnte der Tisch zugeschaltet werden. Jetzt begann die eigentliche Navigationsarbeit. Ein Messtischblatt (10er, 25er, 50er oder 100er-Kartenmaßstab) aufspannen und den Bleistift auf den Standort einstellen. Mit dem PAP2A ca. 20 m hinter dem PU die Himmelsrichtung feststellen und die Richtung der Längsachse der PUs bestimmen. Bei der Bestimmung war es verboten, irgendwelche metallisch/magnetische Gegenstände am Mann zu haben. Ich will aber nicht weiter auf die gesamte Prozedur des Gerätes eingehen. Für mich war damit der Platz meines Aufenthalts bestimmt und auch meine zusätzlichen Aufgaben fixiert. Bei der nächsten Übung, es war der TÜP Jüterbog im Visier, sollte ich die Betriebserlaubnis für die Anlage bekommen. Die Koordinaten des GS waren mir bekanntgegeben worden. In Vorbereitung hatte ich von der VS-Stelle das Kartenmaterial bestellt und auch bekommen, natürlich mit den notwendigen VS-Merkmalen und Verantwortlichkeiten meiner Person. Bahntransport von Erfurt nach Jüterbog, abladen, Navigation fertig machen und los zu dem Zielpunkt. Der Stab und die Rädertechnik waren ja schon einen Tag zuvor per Achse auf dem GS. Keiner von der Besatzung kannte den Platz. Die 25er-Karte war aufgezogen und wir konnten los zu neuen Zielen. Das Geländer war sehr wild durchzogen von Spuren sowjetischer Technik, es war ja ihr Hausplatz. Dank der Karte und dem Navi haben wir tatsächlich die B-Stelle des GS erreicht und das noch vor dem Eintreffen des Regimentsstabes. Der Kommandeur war sehr erfreut über den Erfolg und bestätigte meine Betriebserlaubnis für das Jantar-Gerät. Ich war also bei jeder Stabsdienstausbildung, wenn der PU dabei war, am Navigerät zu finden (Freude und Fluch zugleich).
Der PU-Fahrer Uffz P. war aber auch hinterlistig mir gegenüber. Bei einer Übung für alle PUs der Division, die in Kammerforst durchgeführt wurde, lies er mich zur „Festigung meiner Fahrkenntnisse“ an den Knüppel (die Lenkhebel beim SPW). Die Fahrt ging bergauf und bergab. Die Fahrerluke war offen und er dirigierte meine Fahrbewegungen. Auf einer kleineren Kuppe ließ er mich langsam hochfahren, auf dem Gipfel beim Kippen nach vorn kam das Kommando „gib GAAAS“ und das Fahrzeug schoss recht schnell auf die Talsohle zu. Selbige war leider mit Wasser gefüllt, was ich zu spät sah und ein kräftiger Schwall schoss durch die offene Fahrerluke auf mich zu und in den Innenraum. Das Gelächter höre ich noch heute. Meine Rache war dann die Kontrolle der Sauberkeit des Innenraumes im Objekt. Irgendwie musste ich ja doch mal auf das Dienstverhältnis hinweisen. Trotzdem wir haben beider gelacht und ähnliche Eskapaden waren Geschichte.

es kommen noch weitere Geschichten.


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04.06.2025 18:17
#34
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Geschichten um den 50er PU (2. Teil)
Was ich nicht wusste, auch SPW mit Kette konnten nur wie die Panzer im RWN (Reparaturwerk Neubrandenburg) instandgesetzt werden. Heute würde da mit dem Begriff TÜV arbeiten. Auch hier wurde wieder eine Bahnverladung durchgeführt. Per Straße wäre sehr lange und aufwendig gewesen, zumal die Autobahn wegen der Ketten verboten oder zumindest nicht erlaubt war. Das Fotografieren dieser Technik hätte auch Probleme gebracht, da ja die Autobahn auch für nicht DDR-Bürger offen war. Aber weiter. Das Werk, was uns angewiesen wurde, war in Teltow, also in der Nähe von Neubrandenburg. Auf dem Bahnhof in Teltow wurde unser Transport schon erwartet. Also Anlassen, runter vom Wagon und ab ins Werk. Der Zivilbeschäftigte, der uns da empfing, fragte nach Waffen und Munition, sowie Funkunterlagen. Waffen hatten wir ja unsere Strukturmäßigen mit und Munition besaß nur ich. Alles wurde unter Verschluss gebracht und wir wurden in einem Hotel in Teterow untergebracht. Morgen früh hatten wir in Arbeitskombi um 7:30Uhr im Werk zu erscheinen. Das war alles zum Empfang. Nächsten Tag pünktlich in Arbeitskombi wieder ins Werk, der PU wurde der Nachrichtentechnik „beraubt“ und eingelagert. Alles was angeschraubt war, wurde entfernt und auch eingelagert. Damit war der erste volle Arbeitstag abgeschlossen und wir gingen wieder ins Hotel. Das Abendessen mussten wir selber organisieren, was natürlich im Hotel für uns recht angenehm und preiswert war. Dabei erfuhren wir, dass alle, die hier Technik abzuliefern hatten, hier Unterkunft bekamen. Es war der Freitag und unser Erscheinen zur Übernahme war für Montag festgelegt. Logischerweise wieder gegen halb 8. Wir hatten also das Wochenende frei. Ein Besuch am „Teltower Bergring“ kam uns sehr gelegen. In einem Kaffee haben wir uns dann noch einen schönen Sonnabendnachmittag gemacht. Ein 4er-Tisch war recht schnell gefunden und das Problem der Selbstbedienung erkannt. Wir hatten kein Zivil an und wurde durchaus von älteren Besuchern beäugt. Zumal ich ebenfalls Kaffee und Kuchen zu meinem Platz trug wie die beiden Uffze und der Soldat. (Truppführer, Fahrer, Funker und ich als ZF). Einer der älteren Herren kam zu uns, fragte mich, wieso ich mir den Kaffee selber hole und nicht der Soldat uns bediente. Da habe ich erst einmal etwas geschluckt. Meine Antwort wir haben die gleiche Einheit und auch die gleichen Aufgaben zu erfüllen, warum soll ich mich da bedienen lassen, zumal der Soldat ja keine Ordonanz ist. Ungläubiges Kopfschütteln war da nur zu registrieren. Seine Soldatenwelt war eben eine andere. Abends im Hotel die nächste Überraschung. Am Nachbartisch hatten sich einige Einwohner zum Umtrunk eingefunden. Gegessen wurde da von einer großen Platte, mit allem möglichem belegt, Brot stand im Korb bereit und jeder hatte ein Bier vor sich und eine Flasche Köm stand ebenfalls bereit. Na, da ging aber was ab. Auch wir wurden eingeladen an dem Umtrunk mit teilzunehmen, was wir auch durchaus angenommen haben. Ich habe dann noch darauf hingewiesen, nicht zu viel von den „Flüssigkeiten“ zu inhalieren. Wir brauchten dann auch ganz dringend den Sonntag zum Ausschlafen. Montag früh standen wir dann unseren Mann im Werk, der Kopf war klar, aber voll mit Erinnerungen an den Sonnabendabend. Die Übergabe war auf Mittag angesetzt und dann sollte es zur Verladung und Heimreise gehen. Ein kurzer Werksrundgang zeige, was so alles mit der abgegangenen Technik passierte. Es war grauenvoll. Alles, was noch drin war, wurde mehr oder weniger gefühlvoll ausgebaut. Kette und Motor waren schon woanders. Der Torso wurde sandgestrahlt und sah wie ein Silberpfeil aus. Motor und Getriebe wurden woanders generalüberholt. Dann wurde das Fahrzeug wieder komplettiert und ging ohne innere Technik auf die Piste. Was da gemacht wurde, brachte sogar unseren PU-Fahrer ins Staunen. Mittag stand unser Fahrzeug übernahmebereit in makellosen Bunagrün in der Halle. Nur mussten wir feststellen, es war nicht das abgegebene Fahrzeug, sondern ein generalüberholtes mit aller Technik. Jetzt begann die Kontrolle und Vergleich mit den Übergabepapieren. Nutzungszeiten waren auf „Null“ gesetzt. Selbst die Navianlage war generalüberholt. So endete die Reise nach Teterow und wir wurden nach Erfurt per Bahn entlassen.


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05.06.2025 12:45 (zuletzt bearbeitet: 05.06.2025 13:18)
#35
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Geschichten mit der Technik

Ich glaube, unsere Regimenter hatte sich auch seinen PU ins Herz geschlossen. Bei fast jeder Übung waren wir mit dabei. Da fällt mir eine Geschichte zu einer Übung mit dem Panzerbataillon ein. Das Bataillon hatte die Aufgabe, eine Verlegung in einen neuen Raum auf einer bekannten Panzerstraße zu absolvieren. Es gab zumindest im Thüringer Raum solche von der Technik vorgegeben Strecken, die auch regelmäßig von der SA und NVA genutzt wurden. Rädertechnik hatte da weder bei trockenem, geschweige denn bei nassem Wetter eine Change sich da zu bewegen. Nun wir hatten das Pech bei nassem Wetter, es regnete einen schönen Landregen, die Strecke zu absolvieren. Es musste kommen, was man schon geahnt hatte. Viele der „Rüsseltiere“ saßen mit der Wanne in den Spurrinnen auf und konnten sich nicht bewegen. Später habe ich dann erfahren, dass es auch diverse Getriebeschäden und ähnliche schwere Beeinträchtigungen gegeben hatte. Der PU war als „Begleitfahrzeug“ mit von der Partie. Unsere Bodenfreiheit war wesentlich höher und das Fahrzeug natürlich auch leichter als der Panzer. Wir hatten auf dem PU, dann „Besuch“ vom KC der IKp und den Batailloner des Panzerbataillons. Da ging es sehr schnell von einem steckengebliebenen Fahrzeug zum nächsten, um es wieder flottzubekommen oder die Bergung einzuleiten. Wir führen also rechts und links an der Kolonne vorbei, ohne einmal steckenzubleiben. Mein PU-Fahrer war ein Meister seines Faches. Das Resümee der Übung war allerdings erschreckend. Mehr als die Hälfte der Panzer waren nicht mehr bewegungsfähig und die Übung also nicht erfüllt. An der Auswertung und den nachfolgenden Maßnahmen habe ich keine Erinnerung, als dass mein Fahrer eine dicke Prämie einstecken durfte.
Leider mussten unser beiden PUs „eingemottet“ werden. Mit anderen Worten, im Regiment gab es sogenannte Reserve für den Ernstfall, Soll2 Technik war das Zauberwort. Eine letzte Säuberung und Konservierung wurden beiden Fahrzeugen zum Teil. In der neuen Halle wurden dann die Fahrzeuge aufgebockt, versiegelt und verschlossen. Auch wurden 5 GAS mit der R125 in die Soll2 Technik eingegliedert. Ich war also bis auf 2 Funkgerätesätze alle meine alte gewohnte Technik los. Für 2 Tage hatten wir auf dem Park unsere Gefechtshallen zu reinigen und Schäden zu beseitigen. Sicherheitstechnik wurde installiert und Leitungen verlegt. Es war klar, wir bekommen neue, noch für uns unbekannte Technik. Nach 2 Tagen kam ein Tross mit 5 Fahrzeugen vom Typ SPW60 im Regiment an. Na schön wir waren ja im Mot.-Regiment und 60er gab es ja zur Genüge in den 3 Bataillonen. Aber was für Funktechnik war in den neuen SPWs?
Seltsamerweise sprachen die Fahrer, die die Fahrzeuge gebracht haben russisch, lange Gesichter bei uns. Die Übergabe der Fahrzeuge war auch recht seltsam. Die Truppführer und die Fahrer wurden an die Fahrzeuge gestellt und der Fahrer, der die Fahrzeuge in den Park gebracht hatte, übergab eine Dokumentation an den Truppführer und das wars dann auch. Die 5 Fahrer stiegen in ein russisches Armeefahrzeug und verschwanden von Park.
In den nächsten 2 Tagen wurden dann die Fahrzeuge mit den Nummern des Regiments versehen und, es klingt verrückt, ausgeräumt. War ja ein komischer Anblick, die nackigen Funkfahrzeuge zu sehen. Wir mussten erst alle Kisten und Behälter ausladen, öffnen und anhand der Beschreibung (Originalvorschrift) überprüfen. Verschieden Teile wurden dann auch montiert. Eine deutsche Beschreibung gab es zurzeit nur als Ormigabzug und somit schlecht lesbar. Nicht alle Begriffe hatte ich ja an der Schule in Russischunterricht gelehrt bekommen. Also Wörterbuch zur Hand und unklares versucht zu übersetzen. Völlig neu war auch die Raumaufteilung, der Fahrer saß in der vorderen Abteilung des Fahrzeuges und der Truppführer, sowie der Funker im hinteren Abteil. Eine undurchsichtige Trennwand schirmte beide Bereiche ab. Wenigstens die Funktechnik war bekannt, nur das Richtfunkgestell gab es nicht mehr. Es sollte aber nicht die einzige Überraschung sein, die wir mit der neuen Technik erleben werden. Das Antennensystem war auch neu für uns. Eine KW-Rahmenantenne und ein 12 m Mast mit einer entsprechenden Kurbel waren neu. Die Antennenfüße kannten wir schon. Nachdem alle 5 Gerätesätze für unsere Begriffe eingerichtet waren, konnten wir auch den ersten Betrieb zur Probe aufnehmen. Die Gegenstellen im NB waren selbst hinter den Hallen (Abschirmung) klar und deutlich zu hören, ohne extra Reichweitenverbesserung vorzunehmen. Das war aber nicht das Ende der Übernahme und Eingliederung ins Regiment. Ein paar Tage später erschien ein Offizier von der Division und wir wurden in einen separaten Raum befohlen. Hier erfolgte eine Belehrung über die neue Technik mit einer anschließender Verschwiegenheitserklärung, die zusätzlich handschriftlich erfolgte und unterschrieben werden musste. Bei dieser Maßnahme war weder der OONa noch der KC anwesend, was mich etwas schockierte. Später habe ich dann erfahren, warum, Sie waren für den SAS-Dienst nicht bestätigt worden. Von wem auch immer. Jeder der Anwesenden erhielt im Anschluss eine Petschaft, der Truppführer 2 Petschaften und auch ich erhielt eine zusätzliche Petschaft. Der gesamte Nachweis wurde in der Chifrierstelle des Regiments deponiert.
Der nächste Lernprozess begann dann mit der Einweisung in das Sprachschlüsselgerät und die entsprechende Bedienung sowie Unterbringung im Arbeitsfall und Standortarbeit. Nur wenn Besatzung auf der Funkstelle zu arbeiten hatte, durfte das Gerät eingebaut sein und betrieben werden.
Es gab aber noch mehr Besonderheiten. Den Arbeitsraum im vorderen Teil durfte nur der Nutzer und in seiner Begleitung betreten werden, wenn hinten keinerlei „Einstellungen“ am Schlüsselgerät vorgenommen wurden. Der hindere Raum, war auch für alle tabu. NA, das kann ja lustig werden. (und wurde es auch)

Meine R-118 AM auf 152 SPW im AB-4 Mein 50 PU im MSR-24


Meine R145 auf 60er SPW (die von SC)


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05.06.2025 18:57
#36
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Sicher alles eine Frage der jeweiligen Zeitschiene, die Du ja offensichtlich voll ausgekostet hast.
Zu meiner aktiven Zeit (74-77) hatten der KMSR und der SC solche netten 60PA mit der "Generalsreeling".
An die Funktechnik kann ich mich als gelernter Artillerist leider nicht mehr erinnern. Wir hatten in der B-Stelle des Ltr.Art. zwei "Kisten"; das eine war wohl eine R108 und das andere eine R107?. Eine diente zur Feuerleitung als Verbindung zu den Batterien und die andere als heißer Draht nach oben. Beide wurden munter über ein KFG betrieben.
An der Kulikowantenne habe ich mir als junger Uffz frisch von der Schule mal mächtig die Finger eingeklemmt. Man hatte uns aber auch nicht das "Entspannen mittels Stiefelspitze" erklärt.


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06.06.2025 11:11 (zuletzt bearbeitet: 04.07.2025 12:42)
#37
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Warst du auf dem Steiger? Wenn ja, ich war bis 76 ZF in de NaKp.
Klar hatten wir 5 R-145 K, SC, LArt, LDD, LAkl. Die "Generalsreling" war eine Antenne für die R-130, der Rest wurde ja mit Stabantennen oder Mast betrieben. Die R-108 war tatsächlich die Funkstelle der Ari. Später als man die Frequenzen gekoppelt hat, gab es dann nur die R-107 mit dem gesamten Frequenzspektrum. Wenn es dich tröstet, auch die Nachrichtenmenschen mussten schmerzhaft lernen, Antennen zusammenzufalten.


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06.06.2025 16:40
#38
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Nee, in meiner aktiven Zeit als UaZ war ich im MSR3. Das war ein BMP-Regiment und da fielen die paar SPW 60 schon gewaltig auf. Außer den beiden 60 PA von Kommandeur und SC gab es wohl zu meiner Zeit nur "meinen" 60 PB für den FüZug des Ltr.Art. (und den hatte ich auch nur im letzten DHJ. Vorher sind wir mit einer "Ente" SPW 40P geschunkelt.
Erst als Reserveoffizier habe ich mal ein Gastspiel über ein Vierteljahr in Erfurt gegeben; allerdings auf der Henne.


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07.06.2025 12:28
#39
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Es geht weiter
Wie schon beschrieben, die NaKp hatte SAS-Technik bekommen. Für mich war das auch etwas Neues. Ich konnte aber nicht wissen, was noch auf mich zukommen sollte. Das Erste war eine umfassende Auskunft über mich und meine Familie mit allen ihren Beziehungen zu unseren Verwandten. Nach der Bestätigung meiner sauberen Kaderweste erwartete mich eine umfangreiche Belehrung über Wachsamkeit und Geheimhaltung, sowie dem Meldefluss bei Verstößen in meinem Wirkungsbereich. Die Unterweisung der Technik erfolgte dann in der Chifrierstelle des Regiments. Hier wurde auch alle SAS-Technik von meinen Funktrupps gelagert. Noch eine Neuerung gab es. Alle Truppmitglieder hatten bei Arbeit an der Technik die volle Bewaffnung mit Munition bei sich zu haben und keine Verstöße zuzulassen bzw. mit Waffengewalt zu verhindern. Wache stehen und Kp-Dienste waren stark zu reduzieren, um die Trupps einsatzbereit zu halten.
Bei Alarmen oder ähnlicher Ausbildung mit dem Stab wurden dann die Schlüsselgeräte und Unterlage bei den Coiffeuren abgeholt und in die Funktrupps eingebaut. Eine sehr schwere, kraftraubende, zeitaufwendige Prozedur. Leider konnte ich nicht diese recht schwere Arbeit verhindern, obwohl ja unser Garagenkomplex extra gesichert und überwacht war. Meine Erinnerung an die Funkunterlagen im AB kamen mir da zu Hilfe. Die Coiffeure hatten auch Arbeitsmappen und konnten solche auch organisieren. Die halboffenen Arbeitsunterlagen konnten somit durch die Empfangskarten ohne extra Unterschrift empfangen werden. Der Trupp hatte nur noch seine persönliche Ausrüstung, Waffe, Munition, Schutzmaskentasche am Mann um die Technik aus dem SAS-Raum zu holen. Das Ganze als Neurerprojekt angegeben und Geld dafür organisiert. Punkte gab es dann noch im soz. Wettbewerb. Die Teile waren mit Genehmigung schon auf den Funktrupps verladen. Es gab noch eine Neuerung bezüglich der Schutzzone um die Technik. 3 bis 5 um eine Funkstelle war das Betreten nur dem Funktrupp und dem Nutzer gestattet, wenn wir gestanden haben. Dazu waren dann die Fahrer als Wache einzuteilen. Die Aufstellung und die Absperrung wurden geübt und auch eingehalten, selbst im Park hatten wir eine abgegrenzte Zone, bei der gelegentlich ein bewaffneter Posten sein Werk verrichtete. Egal aus welchem Anlass, wenn ein Funktrupp das Objekt verließ, war er voll Gefechtsbereit und mit allem Notwendigen ausgerüstet. Das ehemalige Hauptfeld der Nachrichtentrupp, der Tastfunk war jetzt einzig und allein der Besatzung der R-118 BM3 ihre Aufgabe in Zusammenarbeit mit dem Chiffrieren. Im Regiment wurde der Sprechfunk zu den Vorgesetzten und untereinander (die R-145) das Hauptgebiet. Ich will aber hier nicht weiter auf die Nachrichtenaufgaben der Trupps eingehen, nur soviel es war eine besondere Einheit mit viel Geheimnissen um ihre Arbeit.
Das Problem mit unseren Funkstellen hatten wir ja im Griff, aber ein Offizier des Stabes konnten das nicht verstehen. Wir waren öfter mit der Technik zum Schießen in Nochten/Potrosche einen TÜP der NVA. Wenn wir mit dem PU anwesend waren hatte ich immer die Aufgabe den „Sicherheitsonkel“ zu spielen. Posten ausstellen, die Fernverkehrsstr zu sperren hatten, wen scharf geschossen wurde und eine Verlegung in das neue Feuergebiet bevorstand. Auch die Angriffsbahnen in die Zielgebiete wurden durch mich freigegeben oder gesperrt. Da auch mit Leuchtspurmunition gearbeitet wurde, war auch der Brandschutz mir zugeordnet worden. Wir hatten ja als Funktrupp nur die Aufgabe, die ausgestellten Sicherungsposten im Netz zu haben. Bei Verlegungen waren wir auch unmittelbar hinter den aktiven Einheiten zu finden. War kein schlechter Job. Das änderte sich auch nicht mit dem Einsatz der R-145. Der Praktikant beim SC hatte die Befehlsgewalt und befahl mir einen Punkt am „Sägewerk“ zu beziehen, um die Aktivitäten der angreifenden Motschützen zu beobachten. Toller Einfall von ihm. Ich bezog mit der Funkstelle die angegebene Stellung und meldete meine Bereitschaft, sowie die Freigabe zur Übung. Es dauerte nicht lange und die ersten Schüsse waren im Zielgebiet zu sehen. Gott sei Dank, es sei mir verziehen, als Atheist die Worte zu benutzen, hatten wir die Luken zu als ein „seltsames Klopfen“ am Fahrzeug zu vernehmen war, wir wurden beschossen. Sofortige Meldung an den Leiter (dem Praktikanten) der Übung und Feuer halt war meine Reaktion. Rückfrage warum ich im Zielgebiet mit der Technik stehe, konnte ich nur mit den Worten „es war ihr ausdrücklicher Befehl den Standpunkt zu besetzen“. Schön, das auf meiner Katze das alles vermerkt war und das Signum des Praktikanten hatte. An der anschließenden Auswertung des Stabes hatte ich keinen Anteil. Im Bereitstellungsraum hatten wir ja unseren gesicherten Bereich wegen der SAS-Technik. Die Wege zu den Führungsstellen der einzelnen „Lachtauben“ (LO mir ausklappbaren Seitenteilen als Führungspunkte) führte nicht durch den Sicherheitsbereich, sondern um ihn herum. Der OOChD wollte das nicht akzeptieren ging unter dem Absperrband hindurch. Logische Reaktion des Postens (hatte ja scharfe Munition am Mann) war die Festnahme oder besser gesagt die Einnahmen der liegenden Stellung des Offiziers. Das löste natürlich auch das Interesse des Kommandeurs aus und anschließend eine Standpauke. Der Zorn über die Demütigung sollte sich dann über mir ausladen. Rückverlegung war angesagt. Da wir mir scharfer Munition ausgerüstet waren, hatten wir auch einen Solowaggon für uns gleich hinter unserer Technik. Zur 2Disziplinierung wurde der OOChD als OvD eingesetzt und unsere Truppe als Wache. Vergatterung und der ausdrückliche Befehl bei jedem Halt des Zuges die Sicherheit zu kontrollieren und das Ergebnis ihm zu melden. Heute kann ich dazu nur sagen, es war eine Steilvorlage für mich. Von Nochten nach Erfurt wurde der Transport in der Nacht verlegt und bei jedem kleinen Bahnhof hielt der Transport. Also Raus, Sicherheit geprüft und jetzt kommt es, die Meldung an den OvD gemacht. Der OvD war einen Waggon weiter mit den rechtlichen Stabsoffizieren untergebracht. Also Türe geräuschvoll geöffnet und die Meldung zum OvD lautstark gemacht. Das war die ersten paar Halte noch lustig im „Stabswaggon“ und dann hat man unwirsche Worte über den Meldeunsinn gehört. Beim nächsten Halt und der Meldung kam dann der Befehl keine Meldung mehr zu machen, die Sicherheit sei ja gewährleistet. Das war eine tolle Übung mit viel Lärm um nichts. Auf uns wurde tatsächlich geschossen, hatten doch die Übenden uns als Ziel ausgemacht. Der Schaden war geringfügig, da mit Palastkernmunition gearbeitet wurde und somit ein paar Farbkratzer entstanden sind. Mit Stahlkern oder gar 14,5er wäre es ein besonderes Vorkommnis geworden. Und die „GHG“-Gruppe wäre aktiv geworden. Glück des Praktikanten.


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08.06.2025 11:12 (zuletzt bearbeitet: 08.06.2025 21:06)
#40
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Wir wollen doch „Schön“ sein
Ich glaube, unser Regiment hatte etwas Besonderes. Recht groß und sauber angelegt, alte und neue Unterkünfte, einen herrlichen Ex-Platz und auch der Park mit den Fahrzeugen konnte sich sehen lassen. Jedenfalls hatten viele Delegationen das „Bedürfnis“ uns zu besuchen. Minister Hoffmann, Egon Krenz, Marschall Ustinov, und viele ausländische Militärs (natürlich aus den befreundeten Armeen), um nur die Spitze zu erwähnen. Damit war ja auch einiges an Aufwand verbunden. Kehren, Streichen, ausbessern waren da sehr beliebt. Das betraf nicht nur das Außenrevier, sondern auch die Bereiche der Unterkünfte und Werkstätten.


Der Gedenkstein an John Schehr
unser Regiment trug seinen Namen


Eines Jahres im April sollten wir hohen Besuch aus Vietnam bekommen. Der Regimenter rief alle Kommandeure zusammen zur "Objektbesichtigung". Ich hatte die Ehre als stellv. KC der NaKp an dem Rundgang teilzunehmen. Es wurden Vorschläge zur Objektverschönerung gesucht. Der erste Halt war am Gedenkstein des Regiments.
Die Bepflanzung am Gedenkstein hatte die Farbe von grün nach braun geändert. Das ist bei Lebensbäumen nun mal so.
Aufgabe für den KC der TVK wechseln sie die unschönen Bäume aus, war die Anweisung.
Leider hatte er trotz guter Beziehungen zu der Garten- und Blumenstadt Erfurt kein Glück grüne Pflanzen zu bekommen. Die Auftragserfüllung stand aber noch.
Da kam den KC eine Idee. Welche Farbe haben unsere Fahrzeuge? Diese Farbe musste doch vorrätig sein und war sie natürlich auch. Die Idee spannten den KC der IKp mit ein.
Ein Kompressor, eine Spritzpistole und ein paar Soldaten unter Anleitung gingen zum Stein, um die Pflanzen zu "begrünen".
Es klappte ausgezeichnet, bedauerlicherweise wurde auch eine kleine Tanne mit "begrünt". Das Wetter im April konnte ja den Pflanzen nichts anhaben, sie waren ja "getarnt".
Der Besuch konnte also kommen und er kam, bekam Regenumhänge und ging geradewegs in den vorbereiteten Klub. Was nicht besichtigt wurde, war unser Gedenkstein.
Die Pflanzen haben das nicht verstanden und sind vor lauter Gram einfach eingegangen.
Moral der Geschichte: Nicht alles was gefärbt wurde, hat es auch überstanden.
Ich glaube, es war eine russische Delegation als der nächste Streich geschrieben wurde.
Nach einem Besuch in einer Kaserne der Sowjetarmee fand man Gefallen an der Kennzeichnung der Bordsteine. Die Soldaten nutzten für unterschiedliche Begrenzungskennzeichnung einfachen Kalk. Wir waren auch bei den Freunden in Ohrdruf zu Besuch, und dort war, was das Aussehen des Objektes betraf, einiges anders
Zurückgekommen in Erfurt begann sich Gedanken zur Realisierung zu machen. Dabei wollten der Regimenter aber nicht dauernd Soldaten durch das Objekt zu schicken, um die „Schäden“ dann auszubessern. Unsere Industrie hatte gerade Latexfarbe auf den Markt oder besser in den Handel gebracht. Eine intensiv weise Farbe mit hoher Deckungskraft und Abriebsicherheit. Also her mit der Bedarfsermittlung und Beschaffung. Es klappte, Farbe war da, Pinsel waren ausreichend vorhanden und Arbeitspersonal bei uns keine Frage.
Es wurde geweißt, was alles Rang und Namen hatte, Bordsteinkanten, Boller und in Besuchsvorbereitung Stellflächen und Laufwege für Technik und Personal. Selbst die Gummiteile der Panzerräder wurden eingepinselt.
Wenn ihr euch erinnert, war es April, ich glaube jetzt schmunzeln schon die ersten Leser, und nach einer trockenen Periode folgte eine nasse. Latex benötigt allerdings eine gewisse Zeit, um sich dann haltbar mit dem Untergrund zu binden. Der Aprilgott war nicht unser Partner bei der Erledigung des Vorhabens. Und somit wurde aus dem einfachen Bordstein eine „Rollbahn“. Nächste Aktion war das Säubern der Regimentsstraße, denn das Pflaster wirkte wie Löschpapier. Im Park sah es auch nicht besser aus, da das gleiche Pflaster die gleiche Wirkung hatte. Die eingefärbte „Kampftechnik“ sah wie ein „Amischlitten“ mit Weißwandreifen aus, ein grausiger Anblick im Park. Der 2. Kontrolldurchgang war nicht so lustig, denn es wurde befohlen alles zurück und den alten Zustand herstellen. Latex war also fürs Erste von der Bildfläche, allerdings wurden dann später doch Abgrenzungen im Park und die Regimentsstr wieder damit echt verschönert.

Moral: Guter Wille und Hilfe gehen auch mal in die falsche Richtung.


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